Das Emotionszentrum ist eines der Zentren, die am intensivsten wahrnehmbar sind. Ist es definiert, bedeutet das automatisch, dass die emotionale Autorität gelebt wird. Als Motorzentrum schenkt das Emo-Zentrum besonders dann einen starken Antrieb, wenn sich etwas richtig gut anfühlt oder wir ein Bedürfnis befriedigen wollen, das einem Gefühl entspringt. In Fachkreisen wird gelehrt, dass Menschen mit der emotionalen Autorität die Gefühle aus sich selbst heraus produzieren und diese wellenartig wahrnehmbar sind. Je nach Situation sind diese Wellen zum Teil sehr heftig und es ist dringend ratsam bei Entscheidungen abzuwarten, bis die Gefühlswellen sich beruhigt haben und man für sich selbst klar spüren kann, was das Richtige ist. Viele Dinge werden vorrangig gefühlsmäßig analysiert. Hier muss entsprechend darauf geachtet werden, dass man sich nicht so sehr durch Gefühle, die nur für den Moment eine Rolle spielen aber nicht langfristig Bestand haben können, verleiten lässt vorschnelle oder falsche Entscheidungen zu treffen, die man bereuen könnte.
In der Realität ist das Leben für uns alle eine gefühlsmäßige Achterbahn und je nach Typ, Profil und ergänzenden Zentren/Toren/Kanälen eine große Herausforderung, da Gefühle allgemein die größte Herausforderung im Leben sind, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen. Der Unterschied: Mit definiertem Emo-Zentrum fließen Tränen, wo andere die Gelassenheit in Person sind. Im Kino weinen? Klar! Vor der Chefin einen emotionalen Ausbruch erleben, obwohl das extrem unpassend ist? Sicher! Man lacht zu unpassenden Zeitpunkten zu laut oder ist ein kleines Bündel Glück, das platzen könnte vor Freude, wo andere nicht verstehen, warum man sich über schlichte Kleinigkeiten so „übertrieben äußern“ kann. Auch bringen dieses Wechselbad und die Intensität der Gefühle Herausforderungen mit sich. Denn nicht nur positive Gefühle sind intensiv. Wut, Trauer, Ablehnung und weitere Gefühle, die wir nicht so gerne erleben, sind durchdringend jederzeit wahrnehmbar. Häufig plötzlich, ohne Vorwarnung überrollen emotional definierte Menschen die Gefühlswellen. Manchmal wird hinter dieser intensiven Gefühlswelt eine emotional instabile Person oder sogar eine psychische Erkrankung vermutet, da es nicht gerade einfach ist mit einer vielseitigen und wechselhaften Gefühlswelt den Erwartungen der Gesellschaft gerecht zu werden. Schließlich ist es unangenehm, wenn jemand, statt zu funktionieren in Tränen ausbricht. (*Ironie off) Doch haben diese scheinbar unberechenbaren Wellen eine Konstante: Wer ein definiertes Emo Zentrum hat kann sich darauf verlassen, dass sie kommen! Das ermöglicht es Strategien zu entwickeln, wie die Gefühle gelebt werden dürfen. Wenn wir bei dem Bild der Welle bleiben wollen, kannst du zu deiner Grundausstattung also das Surfbrett zählen, dass du immer dabei haben solltest, um schneller über die Welle hinweg zu surfen oder die Schwimmflossen, um leichter wieder auftauchen zu können.
Im Gegensatz dazu wird beschrieben, dass Menschen mit einem undefinierten bzw. offenen Emotionszentrum sehr empfänglich für die Gefühle der emotional definierten Menschen sind. Das beeinflusst diese sehr und oft ist den Betroffenen nicht klar, ob sie gerade ihre eigenen Gefühle wahrnehmen, oder ob sie von einer emotionalen Welle ihres Umfeldes „mitgerissen“ werden. Für offene & undefinierte Menschen sind Gefühle in der Regel konstant strömend und Emotionen dürfen einfach durch sie hindurchfließen. Die Emotionen kommen und gehen und wer sich selbst gut kennt kann sich entspannt in ihnen treiben lassen. Kommen von außen auf Dauer aber zu viele Emo-Wellen, die das offene bzw. undefinierte Zentrum durchströmen und das dann auch noch in einer Phase, in der man ohnehin nicht in der eigenen Mitte ist, also evtl. gestresst ist oder eine herausfordernde Situation durchlebt, können die Gefühle überkochen und als extrem intensiv wahrgenommen werden, da die ansonsten so lässigen Gefühle plötzlich eine ganz andere Qualität haben. Gefühls Chaos Hallo. Ich meine, wer schleppt schon das Surfbrett mit sich herum, wenn er nicht mit einer solchen Welle rechnet?! Wer standartmäßig mit seinen Gefühlen im Reinen ist und diese eher untergeordnet wahrnimmt wird von Gefühlsstürmen aus dem Außen regelrecht umgehauen.
Es wird angenommen, dass die Gefühle der anderen intensiviert wahrgenommen werden, denn das ist nicht das, was man gewohnt ist und intuitiv einzuordnen weiß. Zu den Einflüssen von außen kommen dann zusätzlich die eigenen Gefühle on top und die Unsicherheit, was denn überhaupt was ist. Das kann enorm herausfordernd sein und viel Kraft kosten, aus diesem Strudel der Gefühle wieder herauszukommen. Ein Notfalltipp für Menschen mit offenem oder undefiniertem Emotions-Zentrum ist, sich bei überschwappenden Gefühlswellen zurückzuziehen, um für sich allein feststellen zu können, ob es sich um die eigenen Gefühle handelt oder um Gefühle aus dem Umfeld. Wenn sich die Empfindungen abbauen bzw. wenn sie sogar ganz verschwinden, waren es Einflüsse von außen. Wenn die Gefühle bleiben, sind es die eigenen, die gespürt werden wollen und einladen sich entsprechend darum zu kümmern: woher sie kommen und was eventuell getan werden darf, um in die Ausgeglichenheit zurückzufinden. Das ist nämlich die Grundstimmung der emotional undefinierten Menschen und es darf bedacht werden, dass die Gefühlsausbrüche mitunter aufregend und abenteuerlich wirken und eine magische Anziehungskraft ausüben können. Hier besteht die Gefahr in eine emotionale Anhängigkeit zu rutschen, um diesen "Kick" immer wieder zu spüren.
Emotionen spielen in unserem Leben eine große Rolle- ob mit definiertem, undefiniertem oder offenem Emotions-Zentrum. Jeder Mensch empfindet seine Welt auf eine ganz eigene Art und Weise und ich finde, man kann kein Gefühl mit einem anderen in direkten Vergleich stellen. Auch wenn es in unserer Gesellschaft häufig um „höher, schneller, weiter, besser“ geht, spielt das in Bezug auf Gefühle keine Rolle. Wie sehr eine Welle der Gefühle uns mitreißt, ist davon abhängig, wie gut wir unsere Gefühle kennen und ob wir sie zulassen. Wer ihnen ständig aus dem Weg geht, den wird ein plötzlicher Gefühlssturm aus dem Gleichgewicht bringen, ganz gleich ob die Gefühle in uns selbst entstehen oder von außen auf uns einströmen.
Gefühle sind. Sie sind da. Immer. Sie sind wandelbar, sie sind verschieden, sie wechseln ihre Gestalt. Mal nehmen wir wahr, wie es anderen geht, mal sind unsere eigenen Gefühle so überwältigend, dass wir keine Ressourcen mehr haben, um mitfühlend zu sein.
Es spielen so viele Dinge eine Rolle, wenn es um die Gefühlswelt geht. So beeinflussen auch die Transite maßgeblich, was und wie wir empfinden. Das Emotionszentrum kann durch den Transit vorübergehend definiert werden. Dadurch kann ein Mensch mit undefiniertem oder offenem Emotional-Zentrum kennenlernen, wie es sich anfühlt direkt aus sich selbst heraus intensive Gefühlswellen zu erleben. Das schenkt Sicherheit für Phasen, in denen das Zentrum wieder undefiniert ist, da klarer zu unterscheiden ist, ob die Gefühlswelle tatsächlich die eigene sein kann oder von außen überschwappt. Da durch die Transite auch alle Human Design Tore wechselnd aktiviert werden, bekommen die Emotionen verschiedentliche Einfärbungen. Gefühle sind nie konstant, Gefühle sind im Fluss und wandelbar. Je nachdem was für ein Typ du bist und welche Anlagen du dauerhaft mitbringst gibt es diverse Möglichkeiten zu lernen, mit Gefühlen umzugehen. Für die definierte Kehle beispielsweise ist es gut die eigenen Gefühle angemessen auszudrücken. Singen kann helfen oder einfach drüber sprechen. Für sakrale Menschen tut Bewegung sehr gut. Offene Zentren gewinnen Klarheit und entspannen in der Natur leichter. Ratsam ist es zeitweise in den Rückzug zu gehen, egal ob definiert oder undefiniert. Menschen mit definiertem Emo-Zentrum dürfen sich in Rücksicht üben, da ihre Gefühle nicht nur sie selbst sondern auch andere überrollen können. Meditationen sind perfekt, um die eigene Mitte zu finden und ausgeglichen wahrzunehmen bzw. loszulassen. Ganz egal wie sich deine Gefühle ausdrücken möchten: Bewegung, Ruhe, Weinen, Schreiben, Malen, Körperkontakt, Distanz, … gib den Bedürfnissen entsprechend Raum und mache dir bewusst, dass alles seine Zeit hat und Gefühle in Phasen kommen und auch wieder gehen dürfen. Akzeptiere, dass andere Menschen wahrscheinlich nicht genau so fühlen wie du selbst, das eine Gefühl aber nicht weniger wichtig als ein anderes ist. Das Leben ist nicht schwarz und weiß.
Leben ist ein Gefühl und es gibt kein Maß, an dem wir messen könnten, wie sehr ein Mensch im Stande ist zu fühlen. Daher gibt es nur einen einzigen Rat, den man ernsthaft annehmen sollte: Lasse sie zu!
Comments